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Projektion mit dem Fernglas – kurz vor Sonnenuntergang

Der eigenen ‚Predigt‘ vor einer Woche gehorchend, heute den besonders klaren Spätnachmittagshimmel über Witten und einen dicken Sonnenfleck ausgenutzt, um mit einem simplen 10×50-Fernglas und Projektion auf ein Blatt Papier zu experimentieren – was auch in wenigen Grad Höhe noch erstaunlich gut funktionierte, selbst durch eine Fensterscheibe hindurch, wobei natürlich die Beobachtung aus einem Zimmer heraus wichtig für den Kontrast war:

Das Bild oben ist völlig unbearbeitet (man beachte oben den Schatten des Fernglases oben; für den Schatten, in den die Sonnenbilder fallen, sorgt der Sessel, auf dem das Fernglas ruht), das darunter im Kontrast angehoben: Auf der rechten Sonne meint man, selbst Penumbra und Umbra unterscheiden zu können. Und das Bild ganz unten, wiederum unbearbeitet, entstand mit der Sonne nur noch etwa 2° hoch – das wird in Bonn die Höhe der Sonne beim Austritt Merkurs bei seinem Sonnen-Durchgang am 9. Mai sein:

TdoT der VSB – mehr Sonne geht nicht …

Der 2014-er Tag der Offenen Tür der VSW Bonn stand ganz im Zeichen gleißenden Sonnenscheins und sommerlicher Temperaturen in den Mitt-20-ern – und der gewaltigen Fleckengruppe (1)2192 am Sonnenrand, die mit zahlreichen Teleskopen unter die Lupe genommen wurde. Auch fotografisch: ein paar Ergebnisse – und noch mehr Impressionen des Tages – sind hier zu sehen. [Daniel Fischer. NACHTRÄGE: Berichte auch hier und hier]

Rhein in Flammen + Riesenrad = Sonnenuntergang + Sonnenfleck + Lichtsäule

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Manchmal muss man seltsame Vehikel besteigen, um astronomischer Ereignisse ansichtig zu werden, sei es ein Schiff für eine SoFi oder ein Flugzeug für einen Kometen – aber gestern war es das Riesenrad der Marke „Jupiter“ in der Bonner Rheinaue während der Rhein in Flammen-Festivitäten, das (als einziger „Stand“-Ort und unerwartet) den Blick auf die untergehende Sonne samt dem dicken Fleck Nr. (1)1734 auf der Sonnenscheibe frei machte – nebst einer kurzen aber intensiven Lichtsäule. Später war durch den „Jupiter“ auch der echte Jupiter zu sehen, zwar leicht aber doch schon arg tief gesunken: Die Beobachtung des Planeten-Dreiecks zum Monatsende wird nicht leicht. Viele weitere Fotos des Abends – auch von Konzerten und natürlich dem Feuerwerk aus der Nähe – sind in diesem Album zu finden! [Daniel Fischer]

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Neue SoFi-Brille, neues (Foto-)Glück. Und ein Mysterium …

Und das (Sonnenflecken-)Blogger-Rennen zwischen Peter und mir hier und Nico beim Zauber der Sterne geht weiter: mit einer Superzoom-Sonne von heute gegen 17:00 MESZ, nunmehr durch eine ganz neue Baader-SoFi-Brille, die ein Freund gerade auf dem ATT gekauft hatte. Und siehe da, trotz exakt identischer Beschriftung – insbesondere bzgl. Normen, Zertifikaten und Dichte („-5,0“) – ist dieser Aluminium-auf-Plastikfolie-Filter erheblich dunkler als ein einige Jahre alter, der keine erkennbaren Schäden aufweist. Was dann doch einige Nachfragen verdient, zumal auch diese Brille noch nicht an das angenehme Sehverhalten von Black-Polymer-Filtern heran reicht. Noch eine britische Detailaufnahme der Fleckengruppe – die allerdings weiter abbaut (auch für’s bloße Auge: Gestern war sie noch auffälliger) und wohl keine ordentlichen Flares mehr zustande bringt. Dafür gab’s/gibt’s heute eine schöne Protuberanz am Sonnenrand, aus dem Weltraum wie im Amateurteleskop nochmal desselben Briten zu sehen. [Daniel Fischer]

Und weiter geht’s mit dem dicken Sonnenfleck

Bei fast bayrischem Himmel wie aus dem Prospekt (strahlend blau mit weißen Wolken) war auch der Sonnenfleck heute von Bonn aus wunderbar zu beobachten.

Mit einer Spiegelreflexkamera und einem kleinen 4″-Mak gelang dem Autor dieses Bild:

Hier als Ausschnitt auch separat noch einmal der Sonnenfleck himself!

Wahrscheinlich wird es diesen Fleck auch während des kommenden Venustransits zu sehen geben! [Peter Oden]

Der dicke Sonnenfleck: mit Simpel-Kamera abgelichtet – und elegant gezeichnet!

Noch ist er dominant auf der Sonnenscheibe zu sehen: der Riesenfleck (1)1476 – oben von Daniel Fischer vor wenigen Minuten (13. Mai gegen 10:15 MESZ) mit einer „Superzoom“-Kamera durch eine uralte SoFi-Brille fotografiert (mit Baader-Folie, angeblich Dichte 5 – aber selbst mit ISO 100 und 1/2000 Sekunde Blende 8 war das Bild noch etwas zu hell, und auch für’s Auge erscheint das Bild durch die Brille zu grell), unten gestern (12. Mai zwischen 15 und 17 Uhr MESZ) von Lambert Spix mit einem SC 9,25″@190x gezeichnet. Vom 12. Mai auch ein Weißlichtfoto aus Großbritannien und ein SDO-Bild mit identifizierten Aktivitätsregionen sowie zahlreiche Detailphotos der Gruppe vom 10. Mai. Ein von ihr gestarteter koronaler Massenauswurf könnte morgen die Erde streifen. [Daniel Fischer. NACHTRAG: noch ein ganz aktuelles Foto von Bernd Gährken]

Fetter Sonnenfleck jetzt in der Scheibenmitte

Wenn das Wetter noch mal mitspielt, sollte man sich in den nächsten Tagen die ausnehmend fette Aktivitätsregion 1476 anschauen – und sei es mit einer SoFi-Brille oder per Feldstecher-Projektion: drei Bilder von heute hier, hier und hier und eins von gestern hier. Vielleicht macht sich die AR 1476 auch noch auf andere Weise bemerkbar, denn sie bleibt Flare-„gefährlich“. Und ein X-er, also von der höchsten Kategorie, auf der Scheibenmitte wäre eine ideale Vorraussetzung für Polarlichter bis nach Mitteleuropa hinab. [Daniel Fischer]