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„Argelanders Erben“ im Universitätsmuseum Bonn

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Noch bis zum 31. Juli zeigt die Ausstellung „Argelanders Erben“ im Uni-Museum einen Querschnitt durch 200 Jahre Astronomie an der Bonner Universität – angefangen mit dem Original des ersten Bonner Uni-Fernrohrs überhaupt, einem 83-mm-Dollond, mit dem von Münchow am 5. Mai 1832 einen Merkur-Durchgang beobachtete. (Dahinter eine Mondaufnahme eines seiner Nachfolger, worüber auch dieses und speziell dieses Video berichten.)

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Argelanders 77-mm-Kometensucher von der Bonner Durchmusterung darf ebenso wenig fehlen wie die Beobachtungsbücher von Julius Schmidt, eine kaum bekannte Kostbarkeit, …

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… das Okularmikrometer des letzten Bonner Meridian-Kreises oder das Objektivprisma des Bonner Spektralatlasses. Beschlossen wird die kleine aber feine Ausstellung – mehr Bilder und auch Videos von der Eröffnung heute – von zwei geodätischen Instrumenten, mit denen die Bonner Astronomen des 19. Jh. auch zu arbeiten hatten, wie anlässlich einer früheren Ausstellung hier beschrieben wurde („Links eine weitere Leihgabe aus Bonn …“):

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[Daniel Fischer] NACHTRAG – der Beitrag des Universitäts-Fernsehens:

In die Steinzeit … auf dem Venusberg

Man weiß nicht, was sie über die Welt dachten und ob sie alle gleich waren oder einem Häuptling folgten – und auch nicht, was sie (oder ihn) bewogen hat, genau hier vor knapp 6000 Jahren einen beachtlichen Wall mit Graben anzulegen, der einen Geländesporn auf dem Venusberg in Bonn auf der flachen Seite vom Rest der Welt abtrennte. Dieser Abschnittswall – 1.80 Meter sind’s heute vom tiefsten Grabenteil bis zur Wallkrone, damals waren es 2.90 Meter – tritt auf dem Radarbild aus der Luft (dem farblich Höheninformation überlagert ist) sehr deutlich hervor: dort, wo die weiße Linie unterbrochen ist, die die natürliche Abgrenzung des Sporns nachzieht. Vor Ort fällt der Wall in einem Waldstück mehr oder weniger auf – und seit dem 20. Juli ist er zum zweiten Mal nach den 1980-er Jahren Gegenstand einer archäologischen Ausgrabung, die heute im Rahmen eines gut besuchten Pressetermins besucht werden konnte.

Die Ausgrabungsleiter Silviane Scharl und Erich Claßen im Schnitt durch den von neuerem Erdreich auf der rechten Seite teilweise verschnütteten Wall, dessen Profil durch eine etwas dunklere und rötlichere Färbung des Erdreichs auffällt. Anhand von Holzkohlenstückchen konnte per C14-Methode der frühere Befund bestätigt werden, dass der Wall der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur zuzuordnen ist, allerdings gibt es keine Hinweise auf mehrere Bauphasen mehr: Oben wie unten ist er aus dem Zeitraum 3960 bis 3795 v.u.Z. Vage Hinweise gibt es auf einen Palisadenzaun oben drauf, weiter nicht die geringsten jedoch auf den Sinn der gezielten Isolation des Geländesporns mit 15 bis 20 Hektar Fläche: Schutz einer Siedlung darauf, von Viehbeständen, eines Handels- oder Ritual-Platzes? Auch Hinweise auf einen Eingang fehlen, allerdings sind die westlichen Teile des ca. 140 m langen Walls durch moderne Bauten zerstört. Trotzdem ist er unter den steinzeitlichen Erdwerken des Rheinlandes ein Unikat, denn überall sonst hat die Landwirtschaft Wälle aus dieser Zeit komplett eingeebnet. Und für Bonn ist er das älteste Zeugnis fester Besiedlung.

Etwas mehr Licht ins Dunkel der Michelsberger Kultur könnte der zweite Teil der insgesamt 30 Meter langen Grabung senkrecht zum Wall bringen, die den Graben davor untersucht, doch leider haben sich – wie auch bei der alten Grabung – bislang nicht die kleinsten Artefakte finden lassen, wie sie sich gerne mal in solchen Gräben ansammeln. Während gerade im Rheinischen Landesmuseum eine große Ausstellung zur Jungsteinzeit begonnen hat, kann die Ausgrabung am Samstag, dem 12. September, zwischen 10 und 13 Uhr auch von der Öffentlichkeit besichtigt werden (mit Führungen um 10, 11 und 12 Uhr; Anmeldung im LVR-Amt für Bodendenkmlpflege im Rheinland unter 0228/98341743 oder bei sabine.hermesdorff@lvr.de): Sie liegt direkt an der Einmündung des Bodelschwinghwegs in die Robert-Koch-Straße, nahe der Bushaltestelle Casselsruhe. Dies wird auch schon die letzte Chance sein, denn nach Abschluss der Grabungen Ende des Monats wird alles wieder zugeschüttet! Noch aber arbeitet man sich im Graben-Bereich in 10-cm-Schritten vor – abwechselnd wird dokumentiert und vermessen und dann weiter gegraben, rund 50 cm bis zum Grabengrund liegen noch vor dem Team:

[Daniel Fischer]

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung

Die letzte öffentliche Beobachtung am Rande der Outer-Space-Ausstellung widmete sich heute – mangels des sonst ‚benutzten‘ Mondes – überwiegend dem Jupiter, denn im Lichterglanz des Bonner Museumsplatzes konnte der Orion-Nebel dann doch nicht recht überzeugen. Besser wird das hoffentlich schon bald in Pulheim bei Köln, wo im Rahmen des abermals Weltraum und Kunst verbindenden Dialogs der Sterne im Walzwerk Atelier 50 eine ganze Reihe öffentliche Beobachtungen geplant sind, jene mit Teleskopen immer direkt nach den Vorträgen um 20:00 MEZ am 1., 7., 8. und 13. März. [Daniel Fischer]

Großartige Beobachtungsaktion mitten in Bonn mit 105-Zoll-Power!

Am 08. März fand bereits zum 7. Mal die Internationale Bürgersteig-Astronomie-Nacht (International Sidewalk Astronomy Night, kurz ISAN 7) statt, bei der weltweit zahlreiche öffentliche Beobachtungsaktionen durchgeführt wurden. Von Australien bis Peru, von Tokio bis Kreta, von Dublin bis Los Angeles – überall standen an diesem Tag Sternfreunde mit ihren Fernrohren bereit, um Passanten auf der Straße die unzähligen Krater des Mondes, Jupiter mit seinen vier hellsten Monden und andere Wunder des Nachthimmels zu zeigen. In Deutschland waren z.b. Hobbyastronomen in Regensburg, Ingolstadt, Hamburg, Aachen und zum ersten Mal auch in Bonn bei der globalen Veranstaltung dabei. Auf eigene Initiative hin hatte ich intern und extern (am Abend erfuhr ich erst, dass es doch eine kleine Ankündigung im General-Anzeiger Bonn gab) die Werbetrommel gerührt. Nahe der alten Argelanger-Sternwarte wollte ich mich zusammen mit anderen Hobbyastronomen des Köln-Bonner-Astrotreff (KBA; ein großes Dankeschön geht auch an Patrick Cremer von der Volkssternwarte Bonn) mitten in Bonn-Poppelsdorf treffen und letztlich hat alles so wunderbar geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Denn der 08. März fiel mitten in die Schönwetterkatastrophe, die Bonn anderthalb Wochen lang mit blauem Himmel und Sonnenschein pur versorgte. So fuhr ich bei schönstem T-Shirt-Wetter mit dem Alternativ-Programm in der Tasche zur Volkssternwarte, wo an der Einfahrt schon drei Sternfreunde standen. Und als gegen 18:30 Uhr die ersten Teleskope auf der Wiese aufgebaut wurden, kamen schon die ersten neugierigen Fußgänger, so dass schon in der Dämmerung die ersten staunenden Blicke auf die plastischen Krater des Halbmonds geworfen wurden.

Mit Blick auf das Poppelsdorfer Schloss und die Gründerzeitfassenden links und rechts der Wiese waren schließlich 11 Teleskope aufgestellt, was mit Öffnungen von 5 Zoll bis 16 Zoll insgesamt eine Power von 105 Zoll (2,7 Meter Gesamtöffnung) ergab! Und der Ansturm zeigte, dass kein Teleskop zu wenig aufgebaut war, jedes Fernrohr war von fragenden und staunenden Leuten umringt. Wegen des leicht dunstigen Himmels und sowieso wegen der Laternen blieb es meist bei den Mondlandschaften und Jupiter mit seinen hellsten Monden (einmal stellte ich auch den Orionnebel ein), aber sie bieten eh meist die beeindruckendsten Ansichten für Laien, die zum ersten Mal durch ein Okular schauen. Als sich der Andrang an meinem 12-Zöller etwas legte, fuhr ich auch ein paar Deep-Sky-Objekte an, jedoch ohne Erfolg. Lediglich das Galaxienpaar M 81/82 war erkennbar, aber die nachlassende Supernova 2014J war nur etwas für erfahrene Augen. Allerdings ging es auch ganz ohne Teleskop und so zeigte ich ebenso – bei den milden Temperaturen immer noch mit T-Shirt – die Wintersternbilder und erklärte z.b. die Mythologie um Orion, Stier und seinen beiden Jagdhunden. An diesem wunderbaren Abend gab’s viele interessante Gespräche, viele staunende Blicke durch die Fernrohre oder man versuchte sich an Mondfotos mit dem Handy und viele Leute staunten auch immer wieder über die unvorstellbaren Dimensionen am Himmel über Poppelsdorf. Außerdem ließ ich einem 17-jährigen Kölner Sternfreund direkt mal alleine Erfahrungen in der Bedienung eines Dobson-Teleskop sammeln, mit dem Ergebnis, dass er jetzt auf einen 10-Zöller spart. Alles in allem hat diese großartige Aktion ungemein viel Spaß gemacht. Schätzungsweise über 100 Leute schauten in etwa 3 Stunden bei unserem öffentlichen Beobachtungsabend vorbei, die letzten Teleskope wurden erst nach 22:00 Uhr abgebaut. Vielen, vielen Dank an alle Mitwirkenden, ob mit oder ohne Teleskop! Das war wirklich eine wunderbare Star Party mitten in Bonn! Bis zur nächsten Sidewalk-Astronomy-Veranstaltung.

Leider konnte ich zeitlich eingeschränkt nur Fotos von der Aufbauphase machen, aber KBA-Astrofotograf Michael Auster hat ebenso einige Bilder vom Poppelsdorfer Teleskoptreffen gemacht. [Nico Schmidt]

Wie Gagarins Kopf nach Bonn-Bad Godesberg kam

Bastian Ahrens

Juri Gagarin war der erste Mensch im Weltraum. Im April 1961 umrundete er in seiner Raumkapsel Wostok 1 in 108 Minuten einmal den Blauen Planeten, wobei er bis zu 330 Kilometer entfernt über unsere Erde hinwegflog. „Ich sehe Wolken … es ist wunderschön, was für eine Schönheit“, funkte der Kosmonaut zur Erde. Jeder kennt Gagarins Namen, doch die wenigsten Bonner wissen, dass sich sein Kopf immer noch mehr als 10 Meter hoch über Bad Godesberg befindet. Gagarins ungefähr einen Meter großes Abbild war in der damaligen sowjetischen Botschaft im Godesberger Stadtteil Schweinheim ausgestellt und wurde schließlich vor über 20 Jahren mit einem Fiat 500 ins Villenviertel befördert, wo der Kopf des ersten Raumfahrers noch heute in der Beethovenallee von einem Hausdach lugt und sogar Startpunkt für Geocaching-Freunde ist. [Nico Schmidt]

Mit der Astronauten-Schar im Bonner Alten Wasserwerk

Der XXVI. Planetary Congress in Südwest-NRW ist heute mit der Teilnahme der rund 80 Astronauten aus aller Welt (und aus vier ‚Generationen‘, von Alexei Leonov aus der Pionier-Generation bis zu den Chinesen) an der Eröffnung der noch unfertigen neuen weltraummedizinischen Einrichtung Envihab des DLR dem Ende entgegen gegangen, aber gestern hatte es noch einmal den ganzen Tag Vorträge und eine Art Vor-Abschluss-Festakt gegeben.

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Und zwar im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages im Alten Wasserwerk in Bonn: Vormittags referierten Vertreter von ESA und UN über Erdbeobachtung aus dem Weltraum und Satellitenbeiträge zu Umweltfragen, gefolgt von einem weiteren Gruppenbild in der geschichtsträchtigen Kulisse:

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Eine anschließende Pressekonferenz nahm – bedauerlicherweise 🙂 – die gesamte Mittagspause ein. Gerd Gruppe vom DLR-Vorstand benannte dabei China als „großen Hoffnungsträger“ der Raumfahrt, Deutschland als großen Player in der Erdbeobachtung, insbesondere mit Radar, und die ISS als wichtigste Raumfahrt-Infrastruktur aus deutscher Sicht (ohne diese drei Aspekte in einen Zusammenhang zu bringen), und dem früheren Astronauten Gerhard Thiele – der soeben das European Space Policy Institute in Wien in Richtung ESTEC in Noordwijk verlassen hat – hatten es speziell Monets Seerosen angetan: Aus der Nähe könne man zwar den professionellen Pinselstrich bewundern, aber erst von weitem offenbare sich das Gesamtbild.

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In der Diskussion ging es vor allem um die oft problematische Umsetzung der Flut von Satellitendaten der Erde in nutzbare Produkte für die Anwendung, speziell bei aktuellen Katastrophen, für die die UN u.a. in Bonn zuständig ist. Schon die Rohdaten werden von den entsprechenden Raumfahrtprojekten meist nicht einfach zur Verfügung gestellt, und die Veredelung in Geo-Informations-Systemen liegt in der Regel in der Hand kommerzieller Unternehmen.

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Erspähte Astronauten-Prominenz im Bonner Auditorium: oben Veteranen von drei Spacelab-Missionen (Ulf Merbold von der FSLP, Hans Schlegel von D2 und Ernst Messerschmid von D1; ganz hinten D2-Missionsmanager Hauke Dodeck), in der Mitte zwei, die an Hubble Hand anlegten (Jeff Hoffman und Claude Nicollier) und unten der einzige angereiste Apollo-Veteran Rusty Schweickart (Apollo 9), beäugt von Ulrich Walter (D2).

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Wie sich die Raumfahrt-Industrie dies- und jenseits des Atlantiks die Zukunft vorstellt, war das Thema der Nachmittags-Sessions im Wasserwerk: Hier ein paar – eher abstrakte aber um so kühnere – Folien aus dem Vortrag des Astrium-Vertreters Bart Reijnen, nach denen das Ziel natürlich der Mars ist, aber mit einer Raumstation im Mondorbit als Zwischenstation. Die US-Vertreter stellten die immerhin vier laufenden Projekte kommerzieller bemannter Zubringer zur ISS vor, die allerdings nicht vor 2017 zum Einsatz kommen werden und von denen die NASA am Ende wohl nur 1 oder 2 auswählen wird. Der interessanteste Moment kam, als sich Messerschmid mit seinem Astronauten-Kollegen Jim Voss ‚anlegte‘, der für den Minishuttle Dream Chaser warb: Messerschmid findet Raumkapseln viel sinnvoller. (Und nicht nur er, wie der Diskussion hier zu entnehmen ist.)

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Am Ende des langen Tages, der so manchen Astronauten nach der anstrengenden Woche mit dem Schlaf ringen ließ, gab’s noch etwas Musik: Der friedvollen „Mondscheinsonate“ Beethovens (man war ja in Bonn) folgte mit „Borealis“ von Egilssonn ein reichlich bizarres Stück (dessen Einleitungs-Kracher an den Soundtrack der Videos vom Proton-Absturz zwei Tage zuvor erinnerten) – aber die anschließende Aufführung der „Emotions beyond the Earth“ durch über den ganzen Saal verteilte Schüler eines Gymnasiums in Tannenbusch überzeugte. Vorne links der Kongress-Co-Organisator Reinhold Ewald, der sich bereits über den Erfolg des im Vergleich zu anderen Planetary Congresses offenbar ungewöhnlich offenen 26. freuen konnte.

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Diese Schluss-Szene des Bonner Tages (viele weitere Bilder davon in Alben dieses Bloggers und der UN in Bonn) – bevor die Astronauten mit einem Schiff entschwanden – muss man mal wirken lassen: Ein DLR-Weltraummediziner (der andere Kongress-Co-Organisator Rupert Gerzer) gratuliert Bonner Schülern, die gerade in ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages, der dann wiedervereinigungshalber nach Berlin verzog, eine Ode an die Raumfahrt aufgeführt haben, während im Vordergrund der auch von hinten unübersehbare Leonov zuschaut. Der sich all das bei seiner legendären EVA 1965 sicher nicht hätte träumen lassen … [Daniel Fischer. NACHTRAG: Und das Abschiedsdinner heute war … auf dem Drachenfels in Königswinter! NACHTRAG 2: noch ein ganz später Bericht vom Bonner Tag]

Neuer Internetauftritt der Volkssternwarte Bonn

Am Abend des 21. April 2013 fand der Relaunch des Internet-Auftritts der Volkssternwarte Bonn statt.

Das neue in dezenten Farben gehaltene Design stellt eine Mischung aus Blog und festen Seiten dar, um sowohl aktuelle Themen jederzeit aufgreifen zu können als auch wiederkehrende Themen dauerhaft positionieren zu können.

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 Volkssternwarte Bonn

Die „Bonner Sterne“ wünschen der Volkssternwarte Bonn weiter viel Erfolg bei den zahlreichen neuen Projekten!

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Wir wurden beobachtet! Neulich, aus der ISS …

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Vor kurzem – als noch Schnee lag und es andererseits wolkenfrei war – nahm ein (in der Regel russischer) Bewohner der Internationalen Raumstation doch glatt die Heimat dieses Blogs ins Visier, und über den Twitter-Account des derzeitigen Kommandanten, den aber oft sein in Darmstadt wohnender Sohn benutzt, gelangte das Bild vor einer Stunde in die Welt: viel Spaß beim Suchen bekannter Landmarken! NACHTRAG: Wie ein intimer Kenner des ISS-Foto-Treibens noch mitteilt, stammt dieses Bild eindeutig von einem „Kosmonauten, gemacht mit einer D2Xs, wie sie NUR für das russ. Uragan-Programm eingesetzt wird“ [NACH-NACHTRAG: Spätere Nachforschungen ergaben, dass es sich um eine D3S aus ehemaligem russischem Bestand handelte, die man dem damaligen Kommandanten Kevin Ford überlassen hatte: Damit dürfte er, zu hydrologischen Zwecken, diese und andere Rhein-Aufnahmen (s.u.) gemacht haben]. NACHTRAG 2: Das Bild entstand am 13. März und ist noch nicht – in voller Auflösung – in der offenen NASA-Datenbank. NACHTRAG 3: Beim SPIEGEL wissen sie hingegen nicht, wo die Bilder wirklich herkommen – tja, Bonner Sterne gelesen, dabei gewesen … NACHTRAG 4: Das Bild jetzt in voller Auflösung, 4256 x 2832 Pixel groß! NACHTRAG 5: Und nun ist’s in der Datenbank angekommen, dito Anschlussbilder weiter nördlich (noch nördlicher) und südlich – man erhöhe oder verringere im Browser manuell die Bildnummer, um den Rhein weiter rauf oder runter zu scannen; die lange Serie reicht von Bild Nr. 67738 bis 67759. Deutschland war übrigens schon häufig Motiv von Astronauten-Kameras.

Kometenwoche in Bonn

04_00 Mitte März besteht die seltene Gelegenheit, in Mitteleuropa einen recht hellen Schweifstern zu beobachten. Der bereits im Juni 2011 entdeckte Komet Panstarrs (C/2011 L4) wird jedoch horizontnah in der Dämmerung in Erscheinung treten (mehr dazu) und somit möglicherweise nicht ganz einfach zu sehen sein. Die Amateurastronomen unserer Region bieten daher mehrere öffentliche Beobachtungen sowie einen einführenden Vortrag an. Diese Aktionen werden hier unter der Bezeichnung „Kometenwoche in Bonn“ zusammen gefasst.

Montag, 11.03.2013: Vortrag „2013 – Das Jahr der Kometen“
Veranstaltungsort: Altes Refraktorium (Sitz der Volkssternwarte Bonn e.V.), Poppelsdorfer Allee 47, 53115 Bonn.
Beginn: 18:30 Uhr; Ende: 19:30 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei
Auf Grund begrenzter Sitzplatzkapazität wird eine Anmeldung unter bongartz@volkssternwarte-bonn.de erbeten.
Veranstalter: Volkssternwarte Bonn e.V.
Weitere Infos

Mittwoch, 13.03.2013: Öffentliche Beobachtung in Bonn-Endenich
Veranstaltungsort: Wiese vor dem Argelander Institut für Astronomie, Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn-Endenich
Die Teilnahme ist kostenfrei
Beginn: 19:00 Uhr; Ende: ca. 20:30 Uhr. Findet nur bei halbwegs klarem Himmel statt!
An diesem Abend steht die Mondsichel in der Nähe des Kometen und mit etwas Glück sogar in seinem Schweif – ein sehr seltenes Ereignis.
Veranstalter: Volkssternwarte Bonn e.V.
Weitere Infos

Freitag, 15.03.2013: Öffentliche Beobachtung in Bonn-Endenich
Veranstaltungsort: Argelander Institut für Astronomie, Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn-Endenich
Die Teilnahme ist kostenfrei
Beginn: 19:00 Uhr, Ende offen
Veranstalter: Bonner Sternenhimmel in der Volkssternwarte Bonn e.V.
Weitere Infos

Samstag, 16.03.2013:
Anlässlich des bundesweiten „Tags der Astronomie“ (s. http://www.astronomietag.de/ werden heute drei Veranstaltungen angeboten.

1) Öffentliche Beobachtung in Bonn-Endenich
Veranstaltungsort: Argelander Institut für Astronomie, Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn-Endenich
Die Teilnahme ist kostenfrei
Beginn: 16:00 Uhr, Ende offen
Veranstalter: Bonner Sternenhimmel in der Volkssternwarte Bonn e.V.
Weitere Infos

2) Sternstunden über der Heide
Veranstaltungsort: Husarenstraße (am Freibad), 53757 St. Augustin
Teilnahmegebühr: Erwachsene EUR 6,-, Kinder EUR 3,-
Anmeldung erforderlich unter umweltbuero@sankt-augustin.de
Beginn: 19:00 Uhr, Ende offen
Veranstalter: Umweltbüro der Stadt St. Augustin in Kooperation mit dem Köln-Bonner Astrotreff (KBA)
Weitere Infos

3) Öffentliche Beobachtung in Bad Honnef
Auf Grund ungünstiger Wetterprognosen abgesagt

Sonntag, 17.03.2013: Öffentliche Beobachtung in Bad Honnef
Auf Grund ungünstiger Wetterprognosen abgesagt

Montag, 18.03.2013: Öffentliche Beobachtung in Bonn-Endenich
Veranstaltungsort: Wiese vor dem Argelander Institut für Astronomie, Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn-Endenich
Die Teilnahme ist kostenfrei
Beginn: 19:30 Uhr; Ende: ca. 21:00 Uhr. Findet nur bei halbwegs klarem Himmel statt!
Veranstalter: Volkssternwarte Bonn e.V.
Weitere Infos

Informationen zu Komet Panstarrs finden Sie im Internet auch unter www.kometen.info/ und www.komet-panstarrs.de/.

Bonner ABC: Argelander, Beethoven, Chemiepalast … und Hertz

Was haben drei große Naturforscher – ein Astronom, ein Physiker und ein Chemiker – mit dem berühmtesten Sohn der Stadt Bonn zu tun? In den nächsten Monaten kann man ihnen in unterschiedlicher Form über den Weg laufen. Interessierte der Bonner Wissenschaftsgeschichte kommen hier auf ihre Kosten – und Beethoven ist auch dabei.

Infotafel in der Heinrich-Hertz-Ausstellung

Parallel zur aktuellen Sonderausstellung zu Heinrich Hertz, die noch bis Mitte Januar 2013 im Deutschen Museum Bonn besucht werden kann, haben sich die Veranstalter noch etwas besonderes einfallen lassen. Und zwar kann man sogar mit dem Smartphone auf einer digitalen Schnitzeljagd – die Hz Caching Tour – den Spuren des genialen Physikers und Entdeckers der Radiowellen, der seine letzten Lebensjahre in Bonn verbrachte, folgen. So schließt sich letztlich der Kreis von Hertz’ Entdeckung, denn auch ein Smartphone funktioniert nur mit Funkwellen.

Stationspunkt der Hertz’schen Caching-Tour durch Bonn

Den Physiker Hertz begegnet man aber noch an anderer Stelle, denn bis Ende August finden regelmäßig wissenschaftshistorische Stadtspaziergänge zu drei großen Bonner Naturwissenschaftlern statt. Dabei geht es neben Hertz noch um den Astronomen Argelander und den Chemiker Kekulé, der hier 1868 sein Institut, ein Chemiepalast, eröffnete. Die Spaziergänge starten jeweils am Uni-Hauptgebäude.

Das Paar Argelander und Beethoven mag auf den ersten Blick zwar ungewöhnlich erscheinen, am 01. Oktober treffen sich allerdings beide im Deutschen Museum Bonn. Denn zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Neues aus dem All – der musikalische Himmel“ geht es um den Durchgang des Asteroiden Beethoven durch Argelanders Sterne der Bonner Durchmusterung; dazu sollen auch Stücke des weltberühmten Komponisten aufgeführt werden. [Nico Schmidt]