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Kölner Space-Musik und der Himmel über Hawaii
Michael Wilkes ist nicht nur Kölner Sternfreund des Köln-Bonner-Astrotreffs (KBA), sondern auch als Yog Sothoth in der Elektronikmusik-Szene unterwegs. Er wurde im März 2012 mit dem wichtigen Schallwelle-Preis als Newcomer 2011 ausgezeichnet und gab nach zwei veröffentlichten Alben in diesem Jahr ein erstes Konzert. Und wie man hier sehen kann, passt seine Space-Musik außerdem wunderbar zu bewegten Bildern des Himmels über Hawaii. Im neuesten Zeitrafferfilm von Michael Kunze, Astro- und Naturfotograf aus Moers, wurde der nächtliche Sternhimmel ebenso wie die atemberaubende Natur der Inselgruppe wirklich beeindruckend festgehalten. Ein früheres Ergebnis beider Michaels zeigt ebenfalls großartige Aufnahmen aus Australien mit Ambient-Klängen untermalt: Wolkenschatten auf dem Ayers Rock, sich verfärbende Felsen an einer Steilküste sowie die Kreise ziehenden Magellanschen Wolken und die totale Sonnenfinsternis von November 2012. [Nico Schmidt]
Wie Coca Cola die Sonnenfinsternis rettete …
Wie schon vor einem Jahr verfolgte der Blogger auch die ringförmige SoFi 2013 „remotely“, mit Hilfe dreier Webcasts aus Australien – aber nur einem davon, den ein „Coca Cola Space Science Center“ organisiert hatte, gelang die Live-Übertragung der Ringphase, während ausgerechnet der Astro-Webcast-Star Slooh nur von einer Kamera weit außerhalb der Annularitätszone ein Bild bekam und alle anderen Uplinks aus Wetter- oder technischen Gründen ausfielen. Zwar hatten auch die Cola-Astronomen häufige Wolkenprobleme, konnten aber den Ring durch dünne Wolken zeigen: ein zweiter Screenshot kurz nach dem obigen und im Live-Blog von der SoFi ein dritter, wiederum etwas später. Das dramatischste Bild, das in den ersten Minuten im Web erschien, entstand allerdings ganz woanders: nahe dem Beginn des Annularitätsstreifens in West-Australien bei Sonnenaufgang – mit geschlossenem Ring! [Daniel Fischer. NACHTRAG: Das Cola-Video kam übrigens aus Coen auf der York-Halbinsel Queenslands – unten noch drei besonders gute aus West-Australien, dem Northern Territory und … aus dem Weltraum]
Sydney für Astronomen: ein paar Fundstücke
Die astronomischen Sehenswürdigkeiten Australiens – natürliche, archäoastronomische und moderne – liegen weit verstreut über den Riesenkontinent und sind nur mit einiger Mühe abseits der normalen Touristenrouten zu finden. Da ist man schon dankbar für diese „Kleinigkeiten“, die zum Abschluss der großen Oz-Reise – siehe hier und hier; weitere Bilderalben hier, hier, hier, hier und hier – mitten in Sydney zu entdecken waren:
Die einzige weithin beworbene astronomische Attraktion in Sydney ist die historische Sternwarte im Stadtteil The Rocks, oben von einer Hafenrundfahrt und aus der Nähe gesehen – heute im Wesentlichen ein Museum zur lokalen Astronomie des 19. Jh., mit freiem Eintritt. Zu sehen u.a. zwei Transit-Teleskope und ein 29-cm-Refraktor und ein Photoheliograph aus der Zeit des 1874-er Venus-Durchgangs, der hier intensiv studiert wurde und – zumindest jetzt noch – auch die Ausstellung dominiert.
Immerhin als Attraktion ausgewiesen ist diese große armillarsphärische Sonnenuhr von 1993 im Kräutergarten der Royal Botanic Gardens – just zu Mittag ist das Ablesen allerdings schwierig, da sich die Schatten des Meridianrings und des Gnomons überlappen. Hier ist die Anzeige ungefähr 11:40 Uhr, davon sind wegen der Zeigleichung 20 Minuten zu subtrahieren und wegen der Sommerzeit (34° Süd) 60 Minuten zu addieren: Es ist 12:20 AEDT – stimmt!
Gänzlich unerwartet war dagegen diese drehbare Sternkarte als Teil einer öffentlichen Uhr im Darling Harbour – während letzte korrekt die Zeit anzeigte, drehte sich der Sternenhimmel leider nicht, wie diese Aufnahmen zu drei verschiedenen Zeitpunkten zeigen.
Zwei neue Clips zur Sonnenfinsternis in Australien
Nachdem Daniel Fischer schon hier im Blog von seinem persönlichen Wolkenkrimi zur australischen Sonnenfinsternis letzte Woche berichtete, hat nun der Bonner Sternfreund Stefan Krause, der ebenfalls 40 Kilometer nördlich von Cairns am Wangetti Beach beobachtete, zwei Clips mit seinen Eindrücken der Totalen Sonnenfinsternis hochgeladen.
Die Totalität ungeschnitten …
… und ein Best-of des Sonnenfinsternis-Tages inkl. Meeresrauschen des Pazifiks.
[Nico Schmidt]
Australische Tropen-SoFi denkbar knapp verpasst …
Es war reine Glückssache, ob man im australischen Queensland heute morgen die totale Sonnenfinsternis durch eine Wolkenlücke sehen konnte oder nicht: Dieser Blogger sichtete am Wangetti Beach (oben) immerhin die zarte Sonnensichel kurz vor und nach der Totalität, die selbst komplett hinter einer Wolke verschwand. Perverserweise sah diese ausgerechnet unser Busfahrer – mit Namen Alf! – vom Parkplatz wenige km entfernt: Da passte eines der Wolkenlöcher, während am Strand selbst das Wunder von Weixizia von 2008 ausblieb. Trotzdem war die wolkige Totalität recht farbenfroh – hinter dem Panorama liegt eine größere Version – und der Tropenmorgen auch sonst reich an atmosphärischen Lichteffekten. Drei neue Bildergalerien von der Reise zeigen u.a. den Zoo von Singapur & erste Cairns-Impressionen, den Regenwald nördlich von Cairns und natürlich den Morgen mit der SoFi in 48 Zeitschritten.