Archiv für den Monat Juni 2021
Leuchtende Nachtwolken – freihändig
Das erste ordentliche Display Leuchtender Nachtwolken über NRW war auch vom neuen Wohnort dieses Bloggers in Bochum-Querenburg ganz gut zu sehen – am Besten allerdings mit der Kamera (Lumix DMC-FZ300) aus den Fenstern eines Treppenhauses gereckt, weshalb kein Stativ benutzt werden konnte. Trotzdem gelangen zwischen etwa 23:15 und 23:45 MESZ brauchbare Bilder mit Belichtungszeiten bis einer Sekunde und hohen ISO-Zahlen. Visuell erschienen die NLC zwar relativ hell und ausgedehnt aber mit weniger Strukturen als die Fotos enthüllen. [Daniel Fischer. NACHTRAG:
Vier Stunden später mit wieder höher steigender Sonne war das Feld immer noch im Nordwesten, mindestens 20° links von der Sonne – es blieb blass, aber erstaunlicherweise zeigte das jetzt nur eingesetzte chinesische Billig-Handy wesentlich mehr als das bloße Auge sah, insbesondere filigranes Detail mit der Tele-Optik, wenn auch natürlich sehr verrauscht. Kann man quasi als Detektor für schwache NLC einsetzen, erstaunlich …]
Webcasts von der SoFi im Juni 2021
Im Gegensatz zu den beiden SoFis 2020, die für Europa reine Webcast-Shows blieben (die ringförmige im Juni und die totale im Dezember), war die ringförmige heute – oben eine Vorab-Show – hierzulande als eine moderat partielle zu sehen.
Aber erneut gab es zahlreiche Webcasts, die den Blick erweitern konnten – allen voran dieser gemeinsame von GDP, VdS und zahlreichen Volkssternwarten. Ansonsten waren noch sehenswert, angefangen mit Streams mit nordamerikanischem Content:
Feeds & Show von „Time & Date“ (toller Sichelaufgang)
Clean Feed vom Canada Sudbury Centre (dito)
Fotos aus Kanada
Show aus Aachen
Show aus Hamburg
Mobiler Feed aus Deutschland
Feed aus Glücksburg
Feed aus Peterberg
Feed aus Bozen (Südtirol)
Feed vom Misurinasee (Italien)
Feed aus der Sternwarte Bülach (Schweiz)
Show aus Irland
Feeds aus England
Feed aus England (Chelmsford)
Show der Uni Leiden (Niederlande)
Show aus Frankreich
Show aus Madrid. Außerdem gab’s einen Feed vom Sonnenaufgang in New Hampshire, eine Show aus Duisburg und Feeds aus Ursensollen und Schottland. Und Nachlesen der SoFi noch von heute vom Physikalischen Verein Frankfurt und York Allan I Carswell Observatory in Toronto:
[Daniel Fischer]
Allerlei Experimente mit einer SoFi
Die in Deutschland mäßig partielle Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2021 war in Bochum-Querenburg bestens zu verfolgen – Gelegenheit für drei Experimente:
Experiment Nr. 1 war die Dokunentation der gesamten Finsternis mit minimaler Technik: einer Panasonic Lumix DMC FZ300 bei maximalem Zoom und einer alten SoFi-Brille. Aber Brille ist nicht Brille, und ein bereits 2015 konstatiertes Mysterium war wieder einmal evident. Die obigen Bilder entstanden alle durch eine Brille von AstroMedia mit Baader-AstroSolar-Folie – die sich als Foto-Filter bewährte, im visuellen Einsatz aber ein bei dem sehr klaren Himmel unangenehm helles Bild lieferte.
Aber sie hat genau so ein CE-Zeichen wie eine Black-Polymer-Brille von Rainbow Symphony, durch die das Bild wiederum trotz der ungetrübten Sonne fast schon zu dunkel erschien (und die bei trüberer Sicht nicht überzeugt hätte). Hier zwei im Gamma gänzlich unbearbeitete Aufnahmen jeweils mit Blende 4 und ISO 100 zum Vergleich: oben mit AstroSolar mit 1/6400 Sekunde, unten mit Black Polymer 1/80 Sekunde belichtet, also 80-mal so lang …
Experiment Nr. 2: Projektion mit einem Taschenspiegel gemäß der eigenen Rezeptur von 2015 – und das Bild an der Wohnzimmer-Wand (das Sonnenlicht wurde steil durch ein gegenüber liegendesFenster fallend direkt am Boden abgegriffen) in etlichen Metern Abstand war ebenso kontrastreich wie groß wie bei Abblendung des Spiegels auf weniger als einen Zentimeter Durchmesser auch scharf.
Experiment Nr. 3 schließlich war erst einen Tag zuvor duch einen Tweet inspiriert worden: Projiziert wird diesmal geradlinig aber statt eines Lochs durch eine – hier mit den Fingern – auf wenige Millimeter Öffnung abgeblendete Billig-Lesebrille aus der Drogerie. Bei 1.5 Doptrien ergeben sich 666 mm Brennweite und ein starr 6.7 mm großes Sonnenbild, das aber schön scharf sein kann, wenn man den Fokus trifft. [Daniel Fischer]
Das war die Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2021
Beobachtet in Roetgen / Eifel. Zum Einsatz kam ein 80/640mm Fluorit-Refraktor in Projektionsmethode bzw. mit ND5-Glasfilter. Fotografiert wurde mit einem Smartphone, einer Lumix FZ-300 (mit und ohne Filter) und einer Canon 100D (fokal). Maximale Bedeckung 13,8% um 12:22 MESZ. Die Sicheln im 7. Bild steuerte ein Pflaumenbaum bei :-). Alle Bilder (c) Paul Hombach
P.S. Diese Sonnenfinsternis lieferte wieder erfreuliches Bildmaterial für meine Vorträge, z.B. für Sterne & Wein am 25. Juni 🙂 Clear Skies, P.H.