Archiv für den Monat März 2020

Schwer geflasht heute früh … vom zweiten COSMO-SkyMed-Satelliten

Heute früh gegen 5:36 MEZ misslang – wegen zu schlechter Transparenz, zu viel Lichtverschmutzung und durchziehenden Nebelfeldern – zwar eine geplante systematische Beobachtung von Starlink-Satelliten des 3. Starts im finalen Orbit (weder der DarkSat noch mehrere normale waren trotz optimaler Geometrie zu sehen), aber dafür kam etwas ganz anderes angeflogen: ebenfalls durch den Zenit, mit erheblicher negativer Helligkeit, auf einer offensichtlich polaren Bahn und Richtung Norden dann schnell verblassend. Ein schneller Check bei Heavens Above lieferte nur einen Kandidaten: den 2. der italienischen Dual-Use-Erdbeobachter der Constellation of small Satellites for Mediterranean basin Observation alias COSMO-Skymed 2. Und tatsächlich sind diese Satelliten für lang anhaltende helle Flares bekannt, anders als die viel berühmteren Iridium-Flares, die nur Sekunden dauer(te)n. Verantwortlich ist die große flache Radarantenne (SAR) der Satelliten.

Für dem Überflug heute des Satelliten auf einer Umlaufbahn von 621 x 623 km mit 97,9° Neigung hatte Heavens Above für den Beobachtungsort in Witten in NRW eine maximale Höhe von 89° bei 630 km Abstand und einer Helligkeit von +3.5 mag. vorhergesagt, real war der Satellit viele Sekunden lang mindestens einen Faktor 300 heller, denn er lag gefühlt zwischen Jupiter und Venus. Und tatsächlich sag(t)e die Flare-Prognose von CalSky einen „Flare von SAR-Panel“ des COSMOS-SkyMed 2 mit „Helligkeit=-1.0mag Azimut=158.3° SSE Höhe= 85.4° im Sternbild Herkules“ für Witten voraus: „Flare-Winkel=5.70° Zentrallinie, nächstgelegener Punkt: geogr. Länge=6.359°E Breite=+51.301° (WGS84) Entfernung=63.0 km Azimut=255.2° WSW max. Helligkeit=-2.7mag Satellit über: geogr. Länge=7.5°E Breite=+51.1°“. Wer nach der Entsorgung der Flare-freudigen ersten Iridium-Generation Entzugserscheinungen hat: Die COSMOs sind ein würdiger Ersatz!