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Kosmisches Quartett: Vollmond, Mars in Opposition, Saturn & Antares

Die Konstellation in der Nacht 21./22. Mai war vielfach „beworben“ worden, z.B. hier, hier, hier und hier für Europa und hier für die USA: ein schiefes Viereck aus dem Vollmond (erreicht am 21. um 23:14 MESZ), dem Mars in Opposition (am 22. um 13:11 MESZ), dem Saturn und dem ‚Gegenmars‘ Antares. Eine nächtliche Wanderung gegen 2:00 MESZ in Witten-Herbede zwecks Verbesserung des Horizonts brachte die vier nacheinander zum Vorschein (vom Mond im Uhrzeigersinn Mars, Antares und Saturn): Die ersten zwei Bilder entstanden freihändig, die anderen zwei mit der Kamera auf einer Mülltonne balancierend. Auch interessant – der „Voll“-Mond zeigt eine deutliche Phase mit Terminator-Kratern im Süden, da er derzeit weit nördlich der Ekliptik unterwegs ist, die Saturn und Mars ungefähr an den Himmel zeichnen:

[Daniel Fischer. NACHTRÄGE: zwei Bilder größer und ein weiterer Artikel zur kosmischen Lage]

Zwei Tage alter Frühlingsmond

Wenn Ekliptiklage, Mondphase und Wetter zusammen passen, dann kann das am Abendhimmel in Königswinter schon mal so aussehen: hier noch mehr Bilder von dem pittoresken Abend. [Daniel Fischer]

Venus im Goldenen Tor der Ekliptik

Nach der Konjunktion mit dem Plejaden vor wenigen Tagen ist die Venus nunmehr auf der Linie Hyaden-Plejaden angekommen. [Daniel Fischer. NACHTRÄGE: das erste Bild größer und drei andere Aufnahmen der Serie]

Treffen sich zwei Sicheln…

Venus wird am 11. Januar zwischen Erde und Sonne hindurch ziehen. Anders als bei einem Venustransit (wie zuletzt im Juni 2012) zieht sie aber diesmal von uns aus gesehen etwa 5° oberhalb der Sonne her. In den Tagen vor und nach dieser sogenannten unteren Konjunktion kommt uns die Venus besonders nah und ist entsprechend groß im Teleskop zu sehen. Zudem blicken wir mehr und mehr auf ihre Nachtseite mit der Folge, dass wir nur noch eine feine Sichel ihrer der Sonne zugewandten Tagseite sehen. Heute Abend stand die zunehmende neue Mondsichel oberhalb der Venus in der Abenddämmerung. Um die Venus als Sichel zu sehen, benötigte man allerdings ein gutes Fernglas oder kleines Teleskop. Beide „Sicheln“ zeigen an, aus welcher Richtung das Sonnenlicht kommt. Während die Mondsichel in den nächsten Tagen zunimmt, ist die Venussichel bis zum 11.1. abnehmend. Danach taucht die Venus wieder am Morgenhimmel auf und ihre Sichel erscheint täglich dicker. Venus ist also am Abendhimmel abnehmend und am Morgenhimmel zunehmend – beim Mond ist es genau umgekehrt. So sahen beide heute in der Dämmerung aus, als die Regenwolken sich kurz verzogen:

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Mond und Venus am 2.1.2014 Bild: PH

 

Mond mit Goldenem Henkel – und Spica

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1/100 Sekunde bei Blende 5.2 und ISO 100, KB-Äquiv.-Brennw. 735 mm

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Dreimal 1/40 Sekunde bei Blende 5.3 und ISO 200, KB-Äquiv.-Brennw. 735 mm

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1/4 Sekunde bei Blende 3.5 und ISO 400, KB-Äquiv.-Brennw. 100 mm. Alles Ausschnitte

Angeregt durch den Tweet eines Kollegen, u.a. diesen Artikel und dann auch noch Facebook-Postings entsprechender Motive in einer ‚lokalen Gruppe‘ hier ein paar Impressionen der Konjunktion des Mondes mit „Goldenem Henkel“ mit der Spica sowie ganz unten auch noch Saturn. Entstanden kurz vor Mitternacht freihändig mit einer Panasonic DMC-FZ48, nur gegen eine Wand lehnend … [Daniel Fischer]

Noch mehr Himmels-Feuer, Abschied von Merkur – und was das alles mit ISON zu tun hat

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1/8 Sekunde bei Blende 4.2 und ISO 400, KB-Äquivalent-Brennweite 383 mm, leichter Ausschnitt, freihändig (an eine Wand angelehnt)

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1/6 Sek. bei Bl. 4.5 und ISO 400, Äquiv.-Brennw. 418 mm, leichter Ausschnitt, freihändig

Krepuskularstrahlen und andere Lichteffekte heute beim Sonnenuntergang von Witten-Herbede-Ruhrhöhe aus über Bochum verfolgt – und das Merkur-Venus-Paar um 22:56 und 22:57 MESZ, als ersterer 3.3° über und die Sonne 7.8° unter dem Horizont stand, also in der frühen nautischen Dämmerung. Das war ein wichtiger „Test“ für die Sichtbedingungen für Komet ISON in den ersten Dezembertagen, wenn er bei ähnlicher Dämmerung ähnlich hell ähnlich hoch am (allerdings morgendlichen) Himmel stehen wird: Der – im Gegensatz zur Kometenkoma – punktförmige +0.7 mag. helle Merkur war (anders als natürlich die 4.5 mag. hellere Venus) trotz sehr klaren Himmels mit bloßem Auge nicht zu sehen, in einem kleinen Feldstecher dagegen präsent aber nicht brilliant. Bei ISON wird also alles darauf ankommen, ob er dann wirklich einen langen & flächenhellen Schweif hat, der auch weit über den Horizont ragt, wenn die schlappe Koma auf oder gar unter dem Horizont sitzt und die die Dämmerung höchstens eine astronomische solche ist. [Daniel Fischer]

Das Planeten-Trio – knapp aber erfolgreich

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22:19 MESZ, Sonne -6.7°, 1/20 Sekunde, Blende 5.6, ISO 400

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22:21 MESZ, Sonne -6.9°, 1/15 Sekunde, Blende 5.6, ISO 800

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22:21 MESZ, Sonne -6.9°, 1/15 Sekunde, Blende 4.5, ISO 800

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22:24 MESZ, Sonne -7.2°, 1/13 Sekunde, Blende 5.2, ISO 800

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22:27 MESZ, Sonne -7.5°, 1/6 Sekunde, Blende 4.0, ISO 400

Zwei Tage nach einem Erfolg im Landkreis Neuwied (RP) kann dieser Blogger heute auch einen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis (NRW) vermelden: Das Trio von Witten-Herbede aus über Bochum – stur den Wolkenstreifen trotzend, wenn auch Venus und Merkur mit arger Extinktion. Aber es geht – und mal wieder ohne Stativ aus der freien Hand … [Daniel Fischer. NACHTRAG: das mittlere Bild größer]

Planetentrio über dem KBA-Land angekommen

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Überraschend ist es Rolf Hempel gestern in Buchholz im Westerwald gelungen, das abendliche Planeten-Trio mit bloßem Auge zu sichten und spontan abzulichten: „Ich hatte mich gar nicht darauf vorbereitet. Als ich gegen 22:00 Uhr aus dem Fenster sah, guckte mich plötzlich Jupiter an. Kurz darauf fand ich auch Venus und Merkur mit dem bloßen Auge. Erst da dämmerte es mir, daß ich ja auch ein Photo machen könnte. Leider reichte die Zeit nicht mehr, mein großes Gitzo-Stativ aus dem Keller zu holen und das Tele-Zoom zu montieren. So mußte ich es mit dem Standard-Zoomobjektiv, das gerade an der Kamera war, aus der Hand versuchen. Ich war froh, daß überhaupt etwas daraus geworden ist. Aber die Jupiter-Monde sucht man unter diesen Umständen leider vergeblich.“ Parallel Bilder aus Bremen – und Arizona. [Rolf Hempel]

Himmlisches Dreieck

Aus dem kosmischen Viereck bzw. Trapez ist ein schönes Dreieck am Abendhimmel über dem Westhorizont geworden, gebildet aus Saturn (oben), Spica und Mars (rechts). Die Aufnahme entstand am 3.8. mit einer EOS 300D, 1:2,8, 2s / 200ASA. Am 14.8. werden Saturn, Mars und Spica genau eine Linie bilden! [Paul Hombach]

Auf der Jagd nach dem kosmischen Trapez


1/4 Sekunde bei Blende 3.4 und ISO 800 mit 90 mm KB-Äquivalentbrennweite


1/3 Sekunde bei Blende 3.5 und ISO 400 mit 109 mm KB-Äquivalentbrennweite


1/3 Sekunde bei Blende 3.5 und ISO 800 mit 105 mm KB-Äquivalentbrennweite


1/50 Sekunde bei Blende 5.2 und ISO 400 mit 735 mm KB-Äquivalentbrennweite


1/20 Sekunde bei Blende 5.2 und ISO 400 mit 735 mm KB-Äquivalentbrennweite

Wenn El Universo Hoy, der Deutschlandfunk, Transient Sky, Astronomy und Earth & Sky eine Konstellation am Abendhimmel anpreisen, dann ist das schon eine nächtliche Wanderung quer durch Königswinter-Heisterbacherrott wert, um einen freien Horizont im richtigen Azimut auf zu treiben. Zuerst wurde der Mond „freigelegt“ (unten), dann tauchten auch die Begleiter auf: über ihm der Mars und weiter links der Saturn, darunter Spica (Zeit läuft nach oben), die zu viert ein Trapez und in den kritischen Minuten sogar ein Parallelogramm bildeten. Und nach dem ersten ‚Monduntergang‘ (4. Bild) konnte er sogar durch einen weiteren Standortwechsel noch einmal über den lokalen Horizont gezwungen werden. Mission erfolgreich … und dabei auch noch einiges über Dämmerungsgrade und Grenzgrößen gelernt. [Daniel Fischer – sämtliche Aufnahmen übrigens freihändig mit einer Panasonic DMC-FZ48; unterschiedliche Ausschnitte. NACHTRAG: ein Bild mit höherer Auflösung auch hier und hier]