Astronomischer Sommerabend mit Wink-Effekt
Das war das große Saturn-Winken gestern Abend am AIfA in Bonn-Endenich, wo sich rund 40 Teleskopbesitzer und Besucher versammelt hatten – die Zeit läuft von unten nach oben.
Während des „kritischen“ 15-Minuten-Intervalls 23:27 bis 23:42 MESZ: Nico Schmidt zeigt zum Saturn (das hellere Objekt am Arm ist dann wohl Cassini ein lästiges Flugzeug).
Das große Saturn-Winken zu Beginn des viertelstündigen Aufnahme-Intervalls (unten ein ge-AutoStitch-tes Panorama): Im Gegensatz zu den USA war der Saturn hier perfekt am Himmel zu sehen.
Auch wenn sie nur jeweils nur ~20° hoch standen: Saturn und Mond „gehen immer“ bei öffentlichen Beobachtungen!
Monddetails durch’s Okular eines 8-Zoll-Dobsonians geknipst – das geht ( 2 x 1/100, 1 x 1/30 Sek. bei ISO 400) …
Saturn, Spica (rechts unterhalb) und der Mond (links, mit Antares rechts unterhalb) kurz vor dem „kritischen Intervall“ (1 Sekunde bei Blende 2.8 bzw. 3.2 und ISO 400).
Der Mond, freihändig, mit maximalem Zoom (1/200 Sekunde bei Blende 5.6 und ISO 200).
Der Star des Abends Saturn, freihändig durch einen 20-cm-Dobsonian geknipst (1/10 Sekunde bei ISO 800).
Der Doppelstern Albireo, freihändig durch einen größeren Dobsonian (unscharf eingestellt) geschossen (1/13 Sekunde bei ISO 400).
Beobachtungen in der fortschreitenden Dämmerung – und die Venus (1/15 Sekunde bei Blende 4 und ISO 400) gab sich verblüffend hell trotz geringer Höhe: Mond, Saturn und Venus waren tatsächlich eine Weile gleichzeitig zu sehen.
Erste Beobachtungen schon in der Zeit um Sonnenuntergang, zwei Stunden vor dem Winken – und selbst vor Sonnenuntergang war der Saturn doch tatsächlich matt aber scharf in dem 25-cm-Schiefspiegler zu sehen! Einige dieser frühen Bilder wurden auch im Live-Webcast des JPL zum Event gezeigt, gegen 30:00 [NACHTRAG: von 25:20 bis 25:55 – und in dieser besseren Aufzeichnung von 25:09 bis 25:43]!
Den Auftakt des ungewöhnlichen Astronomie-Abends – in weiterer Bericht davon ist bereits hier zu finden! – hatte Michael Geffert mit bemerkenswerten Einsichten in die Geschichte des größten Bonner Teleskops gemacht (das nach der Schließung des Hohen Lists womöglich einmal dorthin zurückkehren wird) und der Vorstellung eines neuen Projekts zur Sichtung und Archivierung deutscher Astro-Platten-Sammlungen. [Daniel Fischer. NACHTRAG: weitere Berichte vom Abend auch hier und hier und Bilder hier und hier]
Veröffentlicht am 20. Juli 2013 in Bilderstrecke, Eigene Bilder & Videos, KBA in Action, Planeten, Veranstaltungsbericht und mit AIfA, Öffentliche Beobachtung, Saturn getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 8 Kommentare.
wunderbar! dass man mit einer absolut unsinnigen Spaß-Idee solche Reaktionen auslösen kann, Menschen an Teleskopen versammelt usw – klasse! 🙂
Womit sich eine Vision erfüllte, die sich mir bereits im Moment der allerersten Ankündigung von Wave at Saturn aufgedrängt hatte …
was ist das eigentlich für ein wunderliches Teleskop auf dem vorletzten Bild? Ich dachte im ersten Augenblick an ein FLAG 😉
Das ist ein Schiefspiegler nach Kutter mit 25-cm-Hauptspiegel und einem speziellen Doppelmeniskuskorrektor Dittié’scher Bauweise. Das Ganze ein Selbstbau auf Carbon-Basis – als das Ungetüm plötzlich da stand, konnte ich’s auch kaum fassen …
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