„Outer Space“ Ausstellung eröffnet!
Mit einer Pressekonferenz am Vormittag und einer öffentlichen Vernissage am Abend des 2.10. ist die große Weltraumausstellung in der Bundeskunsthalle eröffnet worden. Er sei „positiv schockiert“ und erfreut über die Zusammenstellung, erklärte Intendant Rein Wolfs zum Auftakt. Die Exponate, die die Kuratoren Stephan Andreae und Claudia Dichter in vierjähriger Arbeit zusammengetragen haben, bieten in der Tat eine Fülle ungewohnter Gegenüberstellungen von Kunst und Wissenschaft. Es sind die Kontraste zwischen Rubens „Entstehung der Milchstraße“ und den Weltraum-erprobten Socken von Astronaut Reinhold Ewald, zwischen Marszeichnungen Antoniadis und einem kuriosen „Mondflugprojekt“ mit Gänsen, echten Raumanzügen und Science Fiction – Requisiten, die in zwölf architektonisch bemerkenswerten Räumen immer wieder erstaunen und unterschiedliche Zugänge zum Thema Weltraum bieten. Manchmal ist diese Gegenüberstellung ganz wörtlich in einem Raum realisiert, z.B. wenn ein großformatiges Sternenbild von Thomas Ruff vis-à-vis einer (perfekt beleuchteten) Platte aus der Ergänzung der Bonner Durchmusterung gezeigt wird. In allem ist das Kriterium einer „Hybrid-Ausstellung“ (Wolfs) mit einem weiten interdisziplinären Blick erfüllt. Und was wäre eine Astro-Ausstellung ohne Stars: Natürlich die Liberty Bell 7 – Kapsel oder ein beeindruckendes Ariane-4-Triebwerk. Aber auch eine ganz reale Raumfahrtlegende, die vielleicht in der Öffentlichkeit nicht so bekannt ist: Galina Balaschowa, die 30 Jahre lang für das Design der Innenausstattung russischer Raumfahrzeuge zuständig war und Faksimiles ihrer Entwürfe eigenhändig für die Bundeskunsthalle nachkoloriert hat, war zu Gast und wurde mit großem Applaus bedacht. Mit Gerhard Thiele und Reinhold Ewald waren zudem zwei echte Raumfahrer zur Eröffnung gekommen – dazu Alexander Gerst, wenn auch nur virtuell per Videobotschaft. Allenthalben wurde die Kooperation zwischen der BuKuHa und dem Hauptpartner DLR, sowie ESA, Airbus, dem Kunstmuseum Bonn und weiteren Leihgebern gelobt. Neben historischen Instrumenten, Himmelsgloben und Buchraritäten wie einer Ausgabe Galileis Sidereus Nuncius oder Hevelius Selenographia sowie echtem Mondstaub ist die polierte Mosaik-Holzkugel des Künstlers Hiroyuki Masuyama ein Highlight. Die Kugel kann von Besuchern betreten werden: Wer sich hinein hockt und seine Augen bei geschlossener Luke an die Dunkelheit gewöhnt, wird mit dem Anblick eines rund-um-Sternenhimmels aus über 30’000 feinen und feinsten Lichtpunkten belohnt. Das sollte sich niemand entgehen lassen! Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung besteht bis zum 22. Februar 2015. Weitere Eindrücke gibt hier in einem Bericht von D. Fischer. [Paul Hombach]
Blickfang Ariane 5: Selbst im Maßstab 1:5 beeindruckend
„My God – it’s full of stars!“ Begehbarer Sternenglobus von Hiroyuki Masuyama
Erster Refraktor der Bonner Universitätssternwarte
Veröffentlicht am 2. Oktober 2014, in Veranstaltungsbericht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.
Danke für den interessanten Bericht!
Da ich auch schon im Kennedy Space Center in Florida/USA war (siehe Fotos und Videos in meinem Blog), werde ich mir diese Ausstellung natürlich nicht entgehen lassen.
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