Planeten-Trio – es wird nicht leicht …

Das Dreieck aus Venus, Jupiter und Merkur Ende des Monats wirft schon seinen Schatten voraus, sind doch solcherlei Trios eine Rarität, vor allem wenn die drei aktuell hellsten Planeten des Himmels mitspielen. Doch leicht zu sehen sein wird es leider nicht: Zwar haben die Planeten alle negative Helligkeiten (Venus -3.9 mag., Jupiter -1.9 mag., Merkur -1.0 bis -0.5 mag.), aber dafür stehen sie mit Elongationen von nur ~15° selbst am Ende der bürgerlichen Dämmerung (Sonne 6° unter dem Horizont) wegen der Neigung der Ekliptik zum Horizont nur etwa 5° hoch und sind damit auch bei klarstem Himmel schon einiger Extinktion ausgesetzt. Hier ist der Fahrplan für die interessanteste Woche, in der die drei vom 25. bis 27. Mai ein kompaktes Dreieck bilden und am 30. eine schräge Linie, bei der die Venus von Merkur und Jupiter flankiert wird – für 50° nördliche Breite jeweils mit Datum und Venus-, Jupiter- und Mars-Helligkeiten und -höhen bei 6° Sonnentiefe:

24. Mai: Venus -3.9 mag. und 4° / Jupiter -1.9 mag. und 6° / Merkur -1.0 mag. und 5°
25. Mai: Venus -3.9 mag. und 4° / Jupiter -1.9 mag. und 6° / Merkur -0.9 mag. und 6°
26. Mai: Venus -3.9 mag. und 4° / Jupiter -1.9 mag. und 5° / Merkur -0.8 mag. und 6°
27. Mai: Venus -3.9 mag. und 5° / Jupiter -1.9 mag. und 5° / Merkur -0.7 mag. und 7°
28. Mai: Venus -3.9 mag. und 5° / Jupiter -1.9 mag. und 4° / Merkur -0.6 mag. und 8°
29. Mai: Venus -3.9 mag. und 5° / Jupiter -1.9 mag. und 4° / Merkur -0.6 mag. und 8°
30. Mai: Venus -3.9 mag. und 5° / Jupiter -1.9 mag. und 3° / Merkur -0.5 mag. und 8°

Die Erfahrung mit Komet PANSTARRS in der Abenddämmerung im März hat gezeigt, dass es jeweils einen – nur wenige Minuten währenden – Zeitraum gab, in dem das Verblassen der Dämmerung und die Zunahme der Exinktion zur besten Sichtbarkeit führten, während die Bedingungen vor- und nachher für visuelle Beobachtungen wie auch Fotografie signifikant schlechter waren. Diesmal haben wir es mit Punktquellen zu tun, die auch allesamt deutlich heller sind als es PANSTARRS‘ Koma je wurde, dafür spielt sich aber alles in noch deutlich geringerer Höhe über dem Horizont und damit durch noch viel mehr Luft hindurch ab. Erste Sichtungen der Venus zu Beginn ihrer Abendsichtbarkeit hat es aber schon jetzt gegeben, die derzeit bei 6° Sonnentiefe nur 2° hoch steht. Das regt zu Beobachtungen schon jetzt an: Heute Abend z.B.steht der junge Mond zwischen Venus und Jupiter, der bereits gestern (in Kalifornien) neben der Venus gesichtet wurde – kurioserweise am lokal selben Kalendertag wie die australische SoFi, wenn auch real fast 30 Stunden nach dieser. [Daniel Fischer. NACHTRAG: In Spanien hat einer das Jupiter/Mond/Venus-Foto geschafft]

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Veröffentlicht am 11. Mai 2013 in Beobachtungshinweis und mit , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.

  1. Ich hatte im Vogtland auch kurz Glück mit dem Wetter und konnte die Mondsichel sowie die Venus am 11.Mai beobachten.

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  2. Pingback: Das ist inzwischen aus PANSTARRS geworden! | Skyweek Zwei Punkt Null

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