Archiv der Kategorie: In eigener Sache
Sternstunde Dezember erschienen
Die vermutlich letzte Ausgabe des kostenlosen Videomagazins Sternstunde ist erschienen. Die Dezember-Sternstunde ist zu Gast beim Science-Fiction-Autor Phillip P. Peterson, der das Buch „Paradox“ geschrieben hat.
Weitere Themen:
– Polarlichtflüge und wie man dort am besten fotografiert – Interview mit Peter Oden von der Volkssternwarte Bonn
– Wie plausibel sind die Aliens aus Star Wars – Interview mit einer Biologin
– Die Astronomie- und Raumfahrthighlights 2016
– Sternstunde Ticker und Astrovorschau Dezember
Viel Vergnügen beim Gucken! PH
Sternstunde November: Von tollen Transits und kuriosen Daten…
Die November-Sternstunde (und vielleicht vorletzte Ausgabe) ist online. Gedreht wurde sie beim Astrofotografen Julian Weßel, der als einziger bisher einen Transit der Raumstation ISS vor dem Jupiter filmen konnte. Außerdem: Die seltsame Lichtkurve eines Sterns in den Daten des Kepler-Satelliten verlangt nach ungewöhnlichen Erklärungen und ein Interview zum gigantischen Sternkatalog der Gaia-Mission, der die Astronomie auf allen Gebieten enorm voran bringen wird. Im Newticker u.a.: Die Cassini-Sonde fliegt durch die Fontänen des Saturmondes Enceladus. Dazu gibt es wie gewohnt den Blick auf die Himmelshighlights des Monats, Zuschauer-Bilder (u.a. von der Mondfinsternis des 28.9.) und ein Interview in eigener Sache: Ohne eine Finanzierung durch Sponsoren wird die Sendung 2016 nicht weiter erscheinen, wie ja bereits seit Januar immer wieder erklärt. Ein derartiger Produktionsaufwand ist dauerhaft nicht „für lau“ zu machen… Vorschläge dazu aus dem (erfreulich gewachsenen) Zuschauerkreis werden dankend entgegen genommen: redaktion@sternstunde-online.de Viel Spaß beim Gucken! PH
Es war heute vor 30 Jahren … die erste totale SoFi dieses Bloggers
Daniel Fischer, verarbeitet von Miloslav Druckmüller
Während einer rustikalen dreiwöchigen Camping-Tour kreuz und quer über die indonesische Hauptinsel Java, die die Sternwarte Neanderhöhe organsiert hatte (und auf die ich kurzfristig über die VdS-Fachgruppe SONNE und insbesondere den niederländischen Beobachter Bob van Slooten, auch hier im Interview, gestoßen war), bin ich heute vor genau 30 Jahren zum ersten Mal in den Kernschatten des Mondes gelangt: im Detail nachzulesen z.B. im SONNE-Heft 27 auf den Seiten 6-12. Der Schauplatz Tanjung Kodok in Lamongan an der Nordküste – heute touristisch stark erschlossen – war damals, bis auf zahlreiche faszinierend bunte Seidenspinnen in ihren riesigen Radnetzen, völlig einsam. Aber nicht an den Tagen rund um den 11. Juni 1983, als sich an diesem „Froschkap“ ein gigantisches Camp von mehreren Profi-Expeditionen wie auch zahllosen Amateurastronomen entwickelt hatte, an das noch heute in Artikeln über die Gegend etwa hier, hier oder hier erinnert wird. Selbst ein Fernsehteam des ZDF hatte sich hierher verirrt, dem unsere Gruppe großzügig Asyl gewährte.
Zahlreiche SoFi-Prominenz war in Tanjung Kodok dabei, etwa Jay Pasachoff, den ich dort kennen lernte, als ich mit einer Journalistengruppe kurzerhand in das scharf bewachte NSF-Camp geschlüpft war, das High Altitude Observatory oder Glenn Schneider (auch hier erwähnt) – oder auch der spätere Kometenentdecker Alan Hale. Obwohl es am Vortag ein Unwetter und sogar einen kleinen Tornado gegeben hatte und der Platz nun „aussah wie Woodstock am Morgen danach“, wie es später in einer trefflichen Reportage von D. Overbye in Discover hieß, war der Himmel während der SoFi weitgehend klar. Zumindest in der ersten Hälfte der 5-Minuten-Totalität war er sogar perfekt transparent, und erst kurz vor dem vierten Kontakt zog es sich zu. Mit zwei Kameras – mit fragwürdigen Teleobjektiven und natürlich noch mit Film gefüllt – machte ich reichlich Gebrauch davon, um nach der Rückkehr die Erkenntnis bestätigt zu finden, dass der Dynamikumfang einer Sonnenkorona unmöglich auf einer einzelnen (Dia-)Aufnahme einzufangen und erst recht nicht auf Foto- oder gar Zeitschriftenpapier zu bringen ist (die vergleichbare Aufnahmeserie hier macht das deutlich).
Energische Experimente folgten, mal wedelnd in der Dunkelkammer, mal die Dias an die Wand projizierend und nachzeichnend (u.a. im o.g. SONNE-Artikel zu sehen), mal mit rudimentärer elektronischer Bildverarbeitung, die aber damals nur neckische Isophoten zustande brachte (siehe SONNE 34 S. 72-73). Zu einem gebührenden Abschluss kam die 1983-er SoFi erst 23 Jahre später, als ich im Sommer 2006 nach der (u.a. Pluto entsorgenden) IAU-Hauptversammlung in Prag noch in Brno den SoFi-Bildverarbeitungs-Crack Miloslav Druckmüller besuchte, sämtliche Originaldias der Java-SoFi im Gepäck. Die scannte er ein – und oben sieht man das Ergebnis der Bemühungen, das sich gar nicht so sehr von der Profi-Aufnahme des HAO am selben Standort unterscheidet und wie diese so gedreht ist wie die Schwarze Sonne damals, vor genau 30 Jahren, am Himmel gestanden hatte. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die bislang 16-mal – und bis auf 2 Fälle auch immer bei gutem Wetter – erneuert wurde: 1988 auf den Philippinen, 1990 in Finnland, 1991 in Mexiko, 1994 in Chile, 1995 in Indien, 1997 in Russland, 1998 auf Curacao, 1999 in Bulgarien, 2001 in Zambia, 2002 in Südafrika, 2005 auf dem Pazifik, 2006 in Libyen, 2008 und 2009 in China, 2010 in Argentinien und 2012 in Australien. [Daniel Fischer]
Kometenzeit in Bonn
Schon seit grauer Vorzeit übt der Kosmos eine erstaunliche Faszination auf den Menschen aus. Dem einen reicht es, gelegentlich einen Blick auf den die Erde umkreisenden Mond werfen zu können. Andere sind fasziniert vom Sternenhimmel und dem Ruf des Kosmos, der darin liegt.
Von Zeit zu Zeit kommt nun aus den Tiefen des Alls ein Komet der Erde so nahe, dass er mit seinem in Sonnennähe entstehenden Schweif sichtbar wird. Auf der einen Seite steht dann eindeutig der Reiz der optischen Erscheinung dieses Kometen. Auf der anderen Seite dagegen gibt es Fragen, die von der Entstehungsgeschichte solcher Himmelsphänomene bis hin zu der möglicherweise von ihnen ausgehenden Gefahr reichen.
Zum kommenden Komet ISON (C/2012 S1), der nach heutigem Kenntnisstand ein beachtliches Spektakel bieten könnte, haben das Argelander Institut für Astronomie der Universität Bonn und die Volkssternwarte Bonn e.V. gemeinsam ein umfangreiches Programm „Kometenzeit in Bonn“ für die interessierte Bonner Bevölkerung ins Leben gerufen. Die unterschiedlichsten Vorträge und Seminare werden über den Kometen unter allen nur denkbaren Blickwinkeln berichten und informieren; Aktionen für Kinder, ein Science Café für Erwachsene und Beobachtungsveranstaltungen für alle runden das Gesamtprogramm ab.
Die „Kometenzeit in Bonn“ wird im Rahmen des Tags der Offenen Tür der Volkssternwarte Bonn am 03. November 2013 gemeinsam vom Argelander Institut für Astronomie und der Volkssternwarte Bonn eröffnet und dauert bis zum 10. Januar 2014. Freuen Sie sich bereits jetzt auf viele hochinteressante und spannende Einzelveranstaltungen!
Die Bonner Sterne sind ein Jahr alt, und 45’000 kamen …
… aus 97 Ländern, die meisten Seitenbesuche – 37’300 – natürlich aus Deutschland, aber die USA liegen mit 1300 auf dem 3. Platz nur knapp hinter Österreich (1500) und deutlich vor der Schweiz (900) und dem Vereinigten Königreich (600). Alle anderen Länder sind weniger als 400-mal vertreten (und zu denen, aus denen sich im ersten Jahr genau ein Besucher einmal zu den Bonner Sternen verirrte, gehört der Vatikan, was immer das bedeutet). Die meisten Besucher an einem Tag gab es mit 1600 am 6. Juni 2012 zum Venus-Transit, aber der beste Monat war der März 2013 mit 12’000 (mit 5400 in einer einzigen Woche davon): Zumindest Besucher auf diese Seiten lotsen konnte Komet PANSTARRS.
Die Astro-Blog-Szene der Region (die hier mal als den Rhein entlang von Bad Honnef bis Köln definiert sei) ist in dem einen Jahr von im Wesentlichen zwei Privatblogs (Skyweek 2.0 und Zauber der Sterne) und dem vergleichbaren Forum der VSW Köln auf nunmehr fünf gestiegen: Neben den Bonner Sternen sind im Oktober 2012 die Sternfreunde Siebengebirge mit einem lebhaften Blog und zu guter Letzt im April 2013 die VSW Bonn mit einem eigenen Blog dazu gestoßen. (Außerdem bloggt ein rumänischer Profiastronom in Bonn auf Englisch über seine zusätzliche Amateur-Tätigkeit.)
Das wird langsam unübersichtlich, und deshalb gibt es nun erstmals zum Geburtstag – und wohl auch regelmäßig weiter alle paar Wochen – eine Art Index der für die Amateurastronomie relevanten Postings all dieser Blogs: Der kann gerne auch von den anderen kopiert werden! Besagte 5 Blogs und 1 Forum sind nun auch in der „Blogroll“ in der rechten Spalte direkt verlinkt – und wer noch weitere Blogs mit amateurastronomischem Inhalt und häufigen Postings aus der Umgebung findet, möge sich melden. In der vermutlich vollständigsten Tabelle sind mir keine weiteren aufgefallen. [Daniel Fischer]
Bonner Reisebüro durch PANSTARRS im Brennpunkt des Medien-Interesses
Angela Weidenbach und Stefan Krause, die Bonner Betreiber eines Reisebüros in der Südstadt, haben sich weit aus dem Fenster gelehnt und einen mutigen Schritt getan, als sie bereits vor einiger Zeit eine Boeing 737-700 der Fluggesellschaft Air Berlin gechartert haben, um sie mit Interessierten auf einen Spezialflug in die luftige Höhe über Deutschland zu schicken. Dort soll sich dann für die begeisterten Reiseteilnehmer – betreut auch durch den Wissenschaftsjournalisten Daniel Fischer – ein in dieser Qualität sonst nicht möglicher Ausblick auf den Kometen PANSTARRS bieten.
Kurz vor Beginn der Sichtbarkeit in Deutschland und des dazu gehörigen Veranstaltungsprogramms in Bonn erregt diese Aktion nun auch zunehmendes Interesse der nationalen und internationalen Medien. So wird nicht nur der WDR diesen Flug begleiten, sondern es finden sich mittlerweile auch Hinweise auf dieses Ereignis bei
Nachrichtenagentur Reuters, Business Insider, Space.com, Huffington Post, Travel&Tour, Times Of Malta, Press Relations, …..
um nur ein paar zu nennen.
Der Countdown läuft (auch für diesen Blogger 🙂 ). [Peter Oden] Ursache der ganzen Berichte war eine Pressemitteilung der Air Berlin Group, die am 4. März in Deutsch und Englisch verbreitet wurde. [Daniel Fischer. NACHTRAG: Impressionen des Fluges selbst sind in diesem Artikel und in diesem und diesem Bilderalbum zu finden!]
Köln-Bonner Astrotreff groß raus gekommen
In der Beilage „Im Sog der Sterne“ wohl sämtlicher Ausgaben der Kölnischen Rundschau und des Kölner Stadt-Anzeigers ist heute ein langer Artikel über den Köln-Bonner-Astrotreff erschienen (nachdem er Monate lang in der Pipeline war), in der Printausgabe noch umfangreicher als online und gleich die kompletten Seiten 2 und 3 des Heftchens belegend [NACHTRAG: hier als PDF]. In einem von mehreren Info-Kästen dort wird übrigens u.a. auch für dieses Blog geworben – dem dies sogleich mehrere hundert Extra-Leser verschafft zu haben scheint. [Daniel Fischer]
25’000 ‚Views‘ in knapp 9 Monaten „Bonner Sterne“
Soeben hat es den 25’000. „Pageview“ dieses Blogs gegeben, eine Marke, die knapp neun Monate nach dem Start im Mai 2012 erreicht wurde: 20’000 der Besucher kamen aus Deutschland, der Rest aber aus 83 verschiedenen Ländern. Die VR China – wo man nur mit Tricks auf WordPress-Blogs zugreifen kann – und weite Teile Afrikas sind noch Diaspora …
Ein Flur für die Bonner Astronomiegeschichte
Äußerlich sieht die alte Bonner Sternwarte fast immer noch so aus wie zur Fertigstellung 1845/1846, doch nachdem das Institut für Kommunikationsforschung 1975 dort einzog, erinnert heute im Gebäudeinneren leider nichts mehr an das wichtige Stück Astronomiegeschichte, das in einem kleinen Beobachtungsturm geschrieben wurde. Denn schließlich wurde hier mit dem „kleinsten Fernrohr das größte astronomische Werk geschaffen“, wie es bei seinem Bonn-Besuch 1913 der Harvard-Astronom Charles Pickering formulierte. In sieben Jahren und einem Monat (1852 bis 1859) wurden in 625 klaren Nächten die Positionen und Helligkeiten von über 324.000 Sterne bestimmt; der Astronom Argelander machte mit der „Bonner Durchmusterung“ die junge Universitätsstadt am Rhein unter den Astronomen weltweit berühmt.
In Eigenregie haben nun Wilfried Bongartz von der Volkssternwarte Bonn (VSB) und ich vom Köln-Bonner-Astrotreff (KBA) versucht etwas von der vergessenen Geschichte an den Ort zurückzuholen. So gibt es seit heute in der Alten Sternwarte neben dem Argelander-Turm quasi auch einen Argelander-Flur, in dem Bilderrahmen mit Texten und historischen Abbildungen zu der Bonner Astronomiegeschichte und der Arbeit an der hier vor über 150 Jahren durchgeführten Himmelsvermessung infomieren sollen. Einen direkten Museumscharakter hat das zwar noch nicht, aber ein Anfang ist getan und Pläne für die Erweiterung der „Ausstellung“ gibt es bereits.
Zum morgigen Tag der offenen Tür der Volkssternwarte (auch der Generalanzeiger Bonn berichtete heute) sind neben den Vorträgen und der Sonnenbeobachtung (klarer Himmel ist angekündigt!) natürlich auch Führungen in den Argelander-Turm mit dem neu gestalteten Flur geplant.
[Nico Schmidt]
Die ersten 10’000 Besucher dieses Blogs
Vor wenigen Minuten konnte dieses Blog (dieser Blog?) den 10’000. Besucher verzeichnen, nur sieben Wochen nach dem Start. Sie sind aus 66 Ländern zu uns gelangt: 7500 kamen aus Deutschland, 500 aus den USA, 400 aus Österreich, 250 aus dem U.K., 200 aus Frankreich, 150 aus Griechenland, 120 aus der Schweiz und je rund 100 aus Slowenien und den Niederlanden. Der Grund ist natürlich in allererster Linie die umfassende – und weltweit beworbene – Berichterstattung über den Venustransit auf den „R-Inseln“, der allein in der Transitwoche die Hälfte der Besucher brachte – davon 1600 am Transittag. Gerade ist übrigens das Autorenteam mit Paul Hombach und Nico Schmidt erweitert worden, die nun auch selbstständig posten können: Wir harren ihrer Geschichten! Muss ja nicht immer ein Planet sein, der sich vor die Sonne verirrt … [Daniel Fischer]