Mach das Meiste aus Deinem Kometenschweif!

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Nachdem vorgestern mitten in Bonn eine beachtliche Aufnahme von PANSTARRS‘ Staubschweif gelang, hier ein „Kurzlehrgang“ zur weiteren Verarbeitung, der heute Morgen vom österreischen Kometen-Star-Fotografen Michael Jäger eintraf – der die zur Zeit wohl besten PANSTARRS-Schweife der Welt abliefert. Oben ein Summenbild aus 13 Aufnahmen mit einem 4″-Newton f/2.9 und einer FLI 8300 mit 11 x 70 und 2 x 90 Sekunden Belichtung vom Abend des 19. März, das bereits die vom STEREO-Satelliten bekannten Strahlen im Staubschweif zeigt. In der Mitte wurde dies mit dem unter Kometenfans seit einem Vierteljahrhundert populären Larson-Sekanina-Algorithmus alias Rotational Shift-Differencing behandelt: Das Bild wird ein wenig um den Kometenkopf rotiert und von sich selbst abgezogen, so dass radiale Strukturen verstärkt und die diffusen Schweifteile unterdrückt werden. Die lästigen Negativ-Sterne werden dann entfernt und Original und LS-Bild zum Endresultat unten vereinigt, das man durch Anklicken auch in voller Pracht genießen kann. PANSTARRS steigt jetzt immer weiter – wenn auch immer langsamer – aus der Abenddämmerung, in der er ab dem 28. März auch wieder ohne Mond steht, und etwa ab dem 3. April auch beim Ende der astronomischen Dämmerung noch 10° hoch: Für „echte“ Astrofotografen hat jetzt die beste Zeit begonnen, auch wenn die Koma langsam verblasst. [Daniel Fischer]

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Astrojournalismus seit 1982

Veröffentlicht am 21. März 2013 in Beobachtungshinweis, Bilderstrecke, Neu im Netz, Uncategorized und mit , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 5 Kommentare.

  1. Hallo Daniel! Zwei Fragen zu deinem eLearning-Lehrgang zu Larson-Sekanina:

    1) WIE werden die „lästigen Negativ-Sterne“ entfernt?

    2) Welches ist der optimale Drehwinkel (der ja direkt mit dem Winkel der Strahlen zueinander zusammenhängt)? Probieren.

    In der Ursprungsaufnahme erkenne ich noch feinste zur Ausrichtung orthogonale Strukturen, die danach leider unterdrückt werden.

  2. Habe Michael um Auskunft gebeten – und hier schon mal ein Bild eines anderen Österreichers, G. Rhemann, vom selben Abend und ähnlich verarbeitet,

  3. „Bei diesem Kometen muss der Drehwinkel möglichst klein sein (unter 5°). Erst dann zeigen sich die Strahlen scharfkantiger. Bei Winkeln darüber verlieren sich die Strukturen und der LS-Filter zeigt die diffusen Teile an. Trotzdem – man muss probieren.

    Wie entfernt man die dunklen Teile: Zu 90-95 Prozent durch einen ganz simplen Trick. Man nehme zwei LS-Bilder mit unterschiedlichem Drehwinkel und belichtet das Bild mit dem kleineren Winkel mit der Funktion Lighting durch.“ [Michael Jäger]

  4. Klasse! Danke für die Hinweise!

  1. Pingback: PANSTARRS’ Schweif offenbar immer mehr Detail | Skyweek Zwei Punkt Null

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