10 Impressionen zum 65. Planetenseminar

Klein aber fein (rund 15 Sternfreunde) war die diesjährige Sommerausgabe des Planetenseminars der Volkssternwarte Bonn (VSB) am vergangenen Samstag. Bereits zum 65. Mal fand die Vortragsreihe statt, doch leider zum ersten Mal ohne den im Februar verstorbenen Helmut Burghardt. Hauptsächlich beeinhaltete der Rückblick auf die Planetensaison 2011/2012 das Jahrhundertereignis Venustransit von Anfang Juni und die ringförmige Sonnenfinsternis vom Mai, aber nicht weniger interessante Beiträge gab es zur Konjunktionsfotografie, preiswerter Meteordetektion und Planetenfotografie bzw. -videografie und zum Abschluss wurde in einem Spontanvortrag noch mit dem 2012-Weltuntergangs-Hype aufgeräumt.

Zusätzlich konnte man nebenbei noch drei neue Astro-Termine aufschnappen: Einweihung des neuen CLT (Cologne Large Telescope, 60cm Durchmesser) der Volkssternwarte Köln (29. September), Astrotainment auf einer Kabarettbühne in Bonn (19. November) und eine Weltuntergangs-Party mit Überraschungen im Bochumer Planetarium (21. Dezember).

Um halb 3 ging’s mit einem Rückblick über die letzten Monate los. Es waren Fotos der diesjährigen Show an Leuchtenden Nachtwolken (NLC) und des kosmischen Drei– bzw. Vierecks in der Abenddämmerung zu sehen. Und nach einem Pretty-Picture-Best-Of des Venusdurchgangs (darunter sogar eine Zeichnung) folgten persönliche Eindrücke der Ausflügler, die nach Rügen und Rhodos aufgebrochen waren und nun ihre Ausbeute vorstellten.

Abfotografiertes Livebild auf dem Hotelbalkon auf Rhodos.

Nach den Transit-Fotoberichten erzählte Daniel Fischer noch über seine Detektivarbeit, in der die Frage geklärt werden soll, ob der Russe Lomonossow beim Transit von 1761 tatsächlich die Venusatmosphäre entdeckt hat. Vielleicht ist die eindeutige Beobachtung des Atmosphärenrings auch eher einem Hobbyastronomen namens Silberschlag zuzuschreiben?

Bei Tobias Kampschulte ging’s um die Japan-Reise zur ringförmigen Sonnenfinsternis.

Um 4 folgte erstmal die große Grillpause, leider ohne sonniges Beobachtungswetter. Überrascht wurden wir noch kurz von einem Vater mit seinen zwei Kids, die auf ihrer Geocaching-Sightseeing-Tour auch an Argelanders Alter Sternwarte vorbeikamen.

So muss es sein. An Grillgut und Salaten wurde reichlich getischt (der mitgebrachte Kuchen wurde kurzerhand zur Geburtstagstorte zum 40. VSB-Geburtstag) und der Hund eines Besuchers lag brav im Gras.

Um Punkt 6 ging’s schließlich weiter im Programm. Als nächstes zeigte Freddy Dorst nicht nur Fotos seines Ausflugs zum Grand Canyon wegen der ringförmigen Sonnenfinsternis, sondern präsentierte auch Planetenkonjunktionen dicht neben der Sonne. Auf den nachbearbeiteten Bildern war Jupiter nur 30 Bogenminuten vom Sonnenrand entfernt zu sehen und der abgelichtete Merkur hatte sogar nur 15 Bogenminuten Abstand vom Sonnenrand.

Ein kleiner DVBT-USB-Stick als Empfänger macht’s möglich. Hobby-Radioastronom Wilhelm Hombach berichtete über preisgünstige Meteordetektion mit Investitionen von 40 Euro.

Und im abschließenden Spontanvortrag von Daniel Fischer ging’s um die plakative Panikmache zum Weltuntergang nach dem Maya-Kalender …

… und die eigentliche Aussage hinter den alten Maya-Überlieferungen. Gewissermaßen der Stein des Anstoßes der ganzen 2012-Weltuntergangs-Hysterie ist ein nur lückenhaft erhaltenes Artefakt, doch was steht da eigentlich genau zum Ende des Maya-Kalenders?

[Nico Schmidt]

Veröffentlicht am 18. September 2012 in Ankündigungen, Veranstaltungsbericht, Vortragsbericht und mit , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.

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